Was ist louis slotin?

Louis Slotin war ein kanadisch-amerikanischer Physiker, der während des Zweiten Weltkriegs und der anschließenden Atombombenentwicklung eine wichtige Rolle spielte. Er wurde am 1. Dezember 1910 in Winnipeg, Kanada, geboren und verstarb am 30. Mai 1946.

Slotin war an den Manhattan-Projekt-Forschungen beteiligt, die zur Entwicklung der ersten Atombombe führten. Er arbeitete als Wissenschaftler und Experte für Kernphysik, insbesondere für die Spaltung von Atomen. Er war Teil des sogenannten "Baker-Team", das Experimente zur Überprüfung der Kritikalität von Atombomben durchführte.

Am 21. Mai 1946 ereignete sich ein schwerer Unfall bei einem dieser Experimente, bei dem Slotin einer hohen Strahlendosis ausgesetzt war. Er führte eine Präzisionsmessung mit zwei halbkugelförmigen Uran-6-Platten durch, die kurz vor der kritischen Masse platziert wurden. Bei dem Versuch kam es zu einer unkontrollierten Kettenreaktion, wodurch Slotin eine starke Dosis ionisierender Strahlung abbekam.

Slotin erkannte den Ernst der Situation sofort und nahm schnell die Platten auseinander, um die Kettenreaktion zu stoppen und die beteiligten Wissenschaftler zu schützen. Doch seine Maßnahmen kamen zu spät, er erlitt eine tödliche Dosis an ionisierender Strahlung.

Sein mutiges Handeln, indem er die Platten trennte und dadurch andere Wissenschaftler rettete, wurde als "Slotin-Rettungsversuch" bekannt. Sein tragischer Unfall führte zu Verbesserungen der Sicherheitsstandards und zur Entwicklung von "Slotin-Kästen", die die versehentliche kritische Massebildung verhindern sollten.

Louis Slotin wurde posthum mit dem Legion of Merit ausgezeichnet und gilt als Held der Nuklearphysik. Sein Unfall und seine Arbeit trugen zur Verbesserung der Sicherheit in der Nuklearindustrie bei.